„Bewegung im Einklang mit und in der Natur“, so lautet die Philosophie von Daniel Kreil – und genau dieses Erlebnis möchte der Lawinen- und Suchhundeführer der Bergrettung Vorarlberg mit anderen teilen. Dank seines Unternehmens Arlguide kommen Naturliebhaber am Arlberg in den Genuss von Fahrrad- und Wandertouren, die ganz individuell auf die Teilnehmer zugeschnitten werden. Im Interview mit La Loupe erklärt der staatlich geprüfte Guide den Reiz von Hundewanderungen und verrät die beliebtesten Touren.
„Es gibt nichts Schöneres, als sich gemeinsam mit dem Vierbeiner in der Natur zu bewegen.“
L.L. / Herr Kreil, Sie haben einen starken Partner an Ihrer Seite: ihren Hund Keanu, einen staatlich geprüften Lawinenhund. Mit Arlguide bieten Sie Teilnehmern auch die Möglichkeit zu Hundewanderungen. Warum ist die Bewegung mit Tier ganz besonders intensiv? Welche Vorbereitungen müssen getroffen werden?
D.K. / Die Wahl der richtigen Route spielt natürlich eine große Rolle. Hier muss man darauf achten, was für den Vierbeiner sowie für den Halter am besten ist – Schwierigkeitsgrad, Wegbeschaffenheit, Dauer und Steilheit sind wichtige Faktoren bei einer Hundewanderung. Außerdem sollte man ausreichend Verpflegung einpacken, gerade wenn keine natürlichen Wasserquellen vorhanden sind, gehört Wasser für den Hund in den Rucksack. Auch auf Wild muss man achten, einige Hunde haben einen sehr großen Jagdtrieb.
Während der Hundewanderung werden kleine Übungen und Trainings, ganz nach den individuellen Bedürfnissen des Tieres und der Teilnehmer, eingebaut. Der Hund entspannt sich durch das Wandern und ist deshalb viel aufnahmefähiger sowie leichter zu führen und zu korrigieren. Auch das Sozialverhalten der Hunde untereinander verbessert sich durch gemeinsame Wanderungen. Sie lernen, wo ihr Platz im Rudel ist und müssen sich gegebenenfalls unterordnen – das bietet oft ganz neue Einblicke für die Halter.
Generell gibt es nichts Schöneres, als sich gemeinsam mit dem Vierbeiner in der Natur zu bewegen und Gipfelsiege zu feiern, so entsteht eine ganz besondere Bindung zum Tier.
„Biketouren zählen am Arlberg zum Glück noch als Geheimtipp.“
L.L. / Arlguide bietet sowohl Mountainbike-Touren, als auch Ausflüge mit dem Rennrad an. Muss man Equipment wie Fahrräder selbst mitbringen? Welche Tour ist bei den Gästen ganz besonders beliebt?
D.K. / Biketouren zählen am Arlberg zum Glück noch als Geheimtipp. Zum Moutainbiken eignet sich das wunderschöne und ruhige Zugertal ganz besonders, denn es ist sehr leicht zu erreichen und frei von Autoverkehr. Durch die individuelle Planung der Arlguide-Touren sind Dauer und Schwierigkeit betreffend, keine Grenzen gesetzt.
Faschinajoch, Furkapass, Silvretta-Hochalpenstraße, Hahntennjoch oder lieber doch ins flache Inn- oder Lechtal – die vielen Rennradtouren rund um den Arlberg sind nicht nur Rennradbegeisterten ein Begriff. Fahrräder, egal ob Mountainbike, Rennrad oder E-Bike, können bequem in Lech ausgeliehen werden.
„Der Vorteil von gemeinsamen Wanderungen ist definitiv die gesellige Atmosphäre.“
L.L. / Das Alpenpanorama ist zwar wunderschön anzusehen – Berge auf dem Fahrrad zu bezwingen ist jedoch oft kräftezehrend. Gibt es auch die Möglichkeit, die Touren mit einem E-Bike zu absolvieren? Wie stehen Sie generell zum diesem Trend?
D.K. / Durch diesen Trend ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, sei es für den ungeübteren Radfahrer als auch für den ambitionierten Biker. Allerdings sollte man sich auch den Gefahren bewusst sein, da E-Bikes ein größeres Gewicht haben als normale Räder. Das Handling kann somit für ungeübtere Fahrer eine Herausforderung darstellen.
L.L. / In kleinen Wandergruppen darf man mit Ihnen Gipfel besteigen und einzigartige Aussichten genießen. Wohin führen Ihre Touren und warum ist es ganz besonders schön, dieses Erlebnis mit anderen zu teilen?
D.K. / Der Großteil der Touren erschließt das Arlberggebiet und vorwiegend die Orte Lech und Zürs. Der Vorteil von gemeinsamen Wanderungen ist definitiv die gesellige Atmosphäre; durch den Wanderführer lernen Teilnehmer außerdem viele interessante Aspekte aus der Umgebung kennen, die einem so vielleicht gar nicht auffallen würden. Auch Touren, die man alleine nicht machen würde, wie beispielsweise zu Sonnenuntergang oder -aufgang, erlebt man gemeinsam intensiver. Auf Anfrage biete ich außerdem Mehrtagestouren mit Hüttenübernachtungen und Alpenüberquerungen an. Eine Wanderung mit Übernachtung ist auch für Hunde und ihre Halter ein außergewöhnliches Erlebnis, denn man lernt sich wirklich gut kennen.
„Der Arlberg hat zu jeder Jahreszeit seine besonderen Reize.“
L.L. / Der Arlberg zeigt zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht. Wann ist für Sie der perfekte Zeitpunkt, um die Natur rund um Lech Zürs zu erleben?
D.K. / Der Arlberg hat zu jeder Jahreszeit seine besonderen Reize, sei es im Frühling und im Frühsommer, wenn sich die Natur vom Schnee befreit, oder im Hochsommer, wenn alles saftig grün strahlt. Gerade in der heißen Jahreszeit weiß man den kühlen Wind in den Bergen sehr zu schätzen. Im Herbst fasziniert mich das ganz besondere Licht und das einzigartige Farbenspiel der Natur.
Wordrap
Am Berg fühle ich mich ... frei.
Bike oder hike? Beides! Die Kombination macht es aus.
Verpflegung ... sollte man auf einer Tour immer dabei haben.
Keanu und mich verbindet ... eine nonverbale Kommunikation, ganz viele einzigartige Erlebnisse und gemeinsame Leistungen und Erfolge.