Hoch hinaus mit Qualität, die man nicht kaufen kann

Hoch hinaus mit Qualität, die man nicht kaufen kann

Interview mit Michael Zimmermann und Johannes Pfefferkorn

Lech Zürs ist so erfolgreich, weil es anders ist. Authentisch, selbstbewusst, visionär. Was das kleine Dorf am Arlberg sonst noch zur Marke macht, wieso Gastgeber und Gäste hier so eng verbunden sind und welche Richtung die Destination in Zukunft einschlagen will, verraten Michael Zimmermann und Johannes Pfefferkorn im großen LA LOUPE Interview. Als Tourismusprofis und Hoteliers mit Herzblut wissen sie nämlich ganz genau, wie Lech Zürs so tickt ...

L.L./ Herr Pfefferkorn, Herr Zimmermann: Lech Zürs gehört zu den begehrtesten Winterdestinationen im Alpenraum, setzt aber gezielt auf Qualität statt Masse. Salopp gefragt: Warum so elitär?

J.P./ Ich habe ganz einfach den Anspruch, mich des Gastes als Individuum persönlich anzunehmen. Und das geht nun mal nur, wenn es einer ist und nicht fünf zugleich. Diese Persönlichkeit ist für mich neben dem weltbekannten Skigebiet ein ganz wichtiger Qualitätsfaktor von Lech Zürs. Wir haben hier in Lech kein Hotel mit mehr als 100 Zimmern und diese überschaubare Größe bringt unserem Tourismusort die Qualität, für die Lech Zürs steht und die man sich auch nicht kaufen kann – die ist in Lech Zürs einfach vorhanden. Dadurch unterscheiden wir uns von anderen Destinationen.

M.Z./ Dem schließe ich mich an, wobei ich mit dem Begriff „elitär“ nicht so viel anfangen kann. Auch der oft gehörte Begriff „Nobelskiort“ ist unserer Meinung nach nicht passend. Wo wir sicher führend sind, ist bei der gebotenen Qualität – und zwar in allen Bereichen vom Fünfsternehotel über die Pension bis zum Kleinvermieter, in der Gastronomie, im Handel, bei unseren Seilbahnen und den Gemeinde-Dienstleistern.

Unsere „Exklusivität“ verdienen wir uns also durch umfassende Spitzenqualität, gepaart mit gesundem Understatement und der oft jahrzehntelangen Verbindung zwischen Gastgeberfamilien und Gästen. Das wissen diese an Lech Zürs zu schätzen, und zwar nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. Mit unserem vielseitigen, qualitätsbewusstem Sommerangebot und dem Engagement vieler einzelner Betriebe möchten wir auch hier ähnliche Maßstäbe setzen wie im Winter.

„Natürlich möchten wir gewisse touristische Innovationen verwirklichen, sie müssen aber mit der Tradition und den Werten des nachhaltigen Qualitätstourismus in Lech Zürs einhergehen.“ Zimmermann

L.L./ Apropos Sommer, da kommt ja 2016 eine wichtige Neuerung dazu: der Golfplatz in Lech Zug. Welche Impulse bringt er für den Ort?

M.Z./ Ganz klar: Der Golfplatz ist eine tolle Bereicherung unseres Sommerangebotes und sicher etwas Spezielles für Golfer, so schön in der Zuger Natur eingebettet.

J.P./ Das Golfprojekt zeigt außerdem, dass man mit Beharrlichkeit und Investitionsdruck ein Projekt auch bei Gegenwind umsetzen kann. Beim Golfplatz hat es zwar 40 Jahre gedauert, aber wir haben es jetzt geschafft, ihn gemeinsam umzusetzen. Hotels, Tourismusverband und Lifte sind daran beteiligt und es zeigt sich ein eindeutiges Commitment aller Leistungsan-bieter zum Sommer in Lech. Auch für die Einheimischen steigt dadurch der Faktor Lebensqualität.

L.L./ Welche drei Begriffe beschreiben die Marke Lech Zürs denn am besten?

​J.P./ Ich sage mal: Qualität in sämtlichen touristischen Bereichen. Der persönliche Bezug unserer Gäste zu den Gastgeber-familien. Die Tradition und der Dorfcharakter.

M.Z./ Qualität anstelle von Quantität. Die Persönlichkeit des Gastgebers quer durch alle Kategorien. Sommer und Winter.

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Michael Zimmermann and Johannes Pfefferkorn

L.L./ Durchwegs hochwertig ist auch das Angebot im Skigebiet Lech Zürs. Womit möchten Sie das in den nächsten Jahren noch toppen?

J.P./ Einer der größten Schritte, den wir in den nächsten Jahren setzen werden, ist die Skiverbindung von Lech Zürs zur Alpe Rauz. Die Gemeinde Zürs wandert dadurch in den Mittelpunkt des Arlbergs und wird zur neuen Drehscheibe im Skigebiet. Wir geben dem Gast damit die Möglichkeit, das ganze Skigebiet durchgängig zu erfahren, aber man kommt immer noch in einem Tag von A nach B.

Diese Vielfalt von gepflegten Pisten in allen Schwierigkeitsgraden und freien Varianten wird von den Skifahrern hoch geschätzt. Auch die Schneesicherheit wird immer wichtiger – für die Skifahrer, aber auch für eine intakte Flora und Fauna im Sommer.

M.Z./ Die Skiverbindung Zürs-Rauz ist sicher ein fantastisches Novum. Auch hier gilt wie so oft „Qualität vor Quantität“. Wie bei der bereits realisierten Verbindung Lech-Warth ist dies eine fantastische Angebotserweiterung, dient nicht der Vermassung, sondern steigert die Qualität. Damit können wir am internationalen Markt bestehen.

„Im Grunde genommen definiert sich Urlaubsluxus durch die Momente, die du hast.“ Zimmermann

L.L./ Stichwort Entwicklung: Was sind denn aktuell die größten Herausforderungen in Lech Zürs?

J.P./ Zum einen gilt es, das Dorf zu erhalten, zum anderen, der nächsten Generation ein gezieltes Wachstum zu ermöglichen. Außerdem müssen wir uns gegen Zweitwohnsitze und den Ausverkauf der Heimat wehren. Generell müssen wir uns wohl damit abfinden, politisch immer mehr reglementiert zu werden und in wirtschaftlicher Hinsicht kürzerzutreten. Diese Mischung aus Wachstum und Einschränkung zu bewältigen sowie die Heimat zu bewahren, sind also die größten Herausforderungen.

M.Z./ Es ist schon eine Aufgabe, den hohen Standard unseres aktuellen Angebotes zu halten. Die Generationen vor uns haben da ordentlich vorgelegt! Schaffen wir das, ist eine gute Basis gelegt. Natürlich möchten wir dann gewisse touristische Innovationen verwirklichen, die die Zeit mit sich bringt. Diese müssen aber immer mit der Tradition und den Werten des nachhaltigen Qualitätstourismus in Lech Zürs einhergehen.

Ich denke dabei an den oft verwendeten Spruch: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.“ Johannes und ich sind in der glücklichen Situation, tolle Betriebe in einer fantastischen Destination übernehmen zu dürfen. Wir sind beide auch gemeindepolitisch im Tourismus tätig und voll motiviert, uns als junge Touristiker den kommenden Aufgaben zu widmen – das ist uns eine große Ehre und eine Chance, die nicht viele in unserem Alter haben.

Trotzdem ist nicht alles nur eitel Wonne, denn die aktuell geschaffenen Rahmenbedingungen der Bundespolitik sind nicht unbedingt hilfreich, um sich als Tourismusbetrieb frei und innovativ zu entfalten. Neue Belastungspakete verschärfen und erschweren das Betriebsumfeld, gerade für unsere familiengeführten Betriebe in Lech Zürs.

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Michael Zimmermann and Johannes Pfefferkorn
„Wenn ein Gast beim Check-in sagt: ‚It feels like coming home‘, ist das eines der schönsten Komplimente.“ Zimmermann

L.L./ Wie weit lassen sich Geschichte, Traditionen und Lebenskultur des Ortes vermarkten, ohne inszeniert zu wirken? Anders gefragt: Wie schafft es Lech Zürs, dabei authentisch zu bleiben?

J.P./ Indem wir ganz einfach das leben, was wir von unseren Vorfahren über Generationen mitbekommen haben.

M.Z./ Ich sehe das genauso. Wenn Gäste zu uns kommen, genießen sie natürlich die atemberaubende Natur, die komfortablen Pensionen und Hotels und vieles mehr – doch hinter dem Ganzen stehen Menschen, die hart arbeiten und eine ehrliche Gastfreundschaft leben. So etwas kann man nicht inszenieren und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dieser persönliche Kontakt die Gäste seit Jahrzehnten zu uns kommen lässt. Freundschaften zwischen Gästen und Gastgebern über Generationen gibt es nur, wenn man mit Herzblut und Überzeugung hinter seinem Gewerbe, Beruf oder Betrieb und vor allem hinter dem Ort steht.

L.L./ Komfort und Luxus sind das eine, unbezahlbare Erlebnisse das andere. Was sucht der typische Gast in Lech Zürs?

J.P./ Ich glaube, es ist genau diese Kombination. Wobei Luxus nicht unwillkürlich auf das Materielle bezogen werden muss. Luxus ist ein Skilehrer, der mich auf eine Pulverschneeabfahrt führt, zu der ich selbst nicht gekommen wäre oder die ich alleine nicht entdeckt hätte, weil mir das (Insider-)Wissen fehlt.

Oder ich mache im Sommer eine Sonnenaufgangswanderung auf die Mohnenfluh oder genieße ein Abendessen auf einer Alphütte ohne Strom und Wasser. Luxus muss ich mir selbst vorstellen können und hat nicht unbedingt etwas mit finanziellen Mitteln zu tun. Diese Freiheit ist Luxus und bietet Lech Zürs!

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Michael Zimmermann and Johannes Pfefferkorn

M.Z./ Im Grunde genommen definiert sich Urlaubsluxus ja durch die Momente, die du hast. Natürlich bietet Lech den Gästen beides. Aber gerade die Erlebnisse, die unsere Gäste in der Natur und mit den Lecher Gastgebern, Wirten, Skilehrern usw. haben können, sind einzigartig.

„Luxus hat nichts mit einer goldenen Türklinke oder einem 100 qm großen Zimmer zu tun.“ Pfefferkorn

L.L./ Reicht die klassische „Gastfreundlichkeit“ heutzutage noch aus?

J.P./ Ich bevorzuge den Begriff „Gastfreundschaft“, weil ich mit dem Gast eine Freundschaft eingehe. Das bedeutet viel mehr, als zu jemandem freundlich zu sein. Wir bauen mit den Gästen eine Beziehung auf, die weit über das Verhältnis Gastgeber-Gast hinausgeht. Das beweisen z. B. auch der Skiclub Arlberg und die Bruderschaft St. Christoph.

M.Z./ Gastfreundschaft in familiengeführten Betrieben ist sicher etwas Spezielles. Wir sind ja beide in der Hotellerie aufgewachsen, großteils kennen uns unsere Gäste schon von Kindesbeinen an. Da entstehen dann schon sehr besondere Freundschaften und Momente.

Wenn ein Gast beim Check-in sagt: „It feels like coming home“, ist das sicherlich eines der schönsten Komplimente. Gleichzeitig verlangen unsere Gäste auch konstant den gewohnten oder sogar verbesserten Standard und die Gastfreundschaft, die sie seit Jahrzehnten kennen.

„Der Großteil der Lecher trinkt am Abend ein gutes Glas Wein, weil das einen gewissen Lebensstil darstellt.“ Pfefferkorn

L.L./ Bekanntermaßen wird die Privatsphäre in Lech Zürs hochgehalten. Wir erfahren also keine Namen von Promis, die diesen Winter hier urlauben?

M.Z. und J.P. unisono/ Nein! Es geht nicht um Namen, sondern darum, dass sich unsere Gäste in Lech wohlfühlen und im Kreise ihrer Familie und Freunde schöne, ungestörte Tage verbringen wollen. Das ist bei allen gleich.

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Johannes Pfefferkorn

L.L./ Zurück zum Stichwort Understatement, das gilt nämlich auch für die Architektur und Dorfentwicklung. Warum werden wir in Lech Zürs niemals protzige Bauten zu sehen bekommen?

​J.P./ Lech hat es geschafft, Vorreiter in Sachen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zu sein. Hauptpisten bis ins Ortszentrum zu führen, ist uns etwa nur gelungen, weil Ausschüsse in den Gemeindegremien diese Themen beurteilen. In der gesamten Entwicklung haben wir uns immer bewusst beschränkt und dabei die Waage mit dem nötigen Fortschritt gehalten. Protzbauten werden wir also gezielt vermeiden.

​M.Z./ Im Vergleich zu anderen Regionen fehlen uns gottseidank die Bausünden. Ich würde auch sagen, dass die Lecher Architektur und das Erhalten des Dorfcharakters maßgeblich an unserem touristischen Erfolg beteiligt sind.

J.P./ Viele Gäste machen uns darauf aufmerksam, wie schön das Dorf ist. Der dörfliche Charakter wird natürlich mitvermarktet, etwa im Slogan „Mehr Raum, mehr Zeit“ und in den visuellen Medien. Das aber auch zu sehen, hängt von jedem einzelnen Gast ab. Ich glaube, dass der erwähnte „Coming-home-Effekt“ auch deshalb erzielt wird, weil wir nicht nur für die Wintersaison eine Kulisse aufbauen, sondern weil Lech auch in den Nebensaisonzeiten ein lebenswertes Dorf mit aktivem Dorfleben ist.

Das sorgt dafür, dass wir nie zum Fassadenort werden. Lech bleibt Dorf, wir leben ja alle das ganze Jahr lang hier! Und gerade im Sommer sticht der architektonische Charakter des Dorfes noch mehr hervor ...

„Früher war es innovativ, das erste Telefon im Ort zu haben. Heute kann es auch Entschleunigung sein, dass man nicht jedem kurzfristigen Trend nachlaufen muss.“ Pfefferkorn

L.L./ Welche Vision haben Sie von Lech Zürs in punkto Gastronomie und Weinkultur?

M.Z./ Qualitativ sind wir da momentan sicher top. Unsere kulinarischen Events wie LöffelWeise u. a. sind mittlerweile Klassiker, viele Betriebe bieten Weinverkostungen in Kombination mit ihrer Küche an und es gibt wunderbare Kooperationen mit Winzern und Weinhändlern.

Grundsätzlich ist es uns bei allen kulinarischen Innovationen wichtig, nie auf die traditionelle heimische Küche zu vergessen. Da liegen unsere Wurzeln und schlussendlich ist es das, was unser internationaler Gästekreis in Lech so genießt: regionale Produkte, klassisch österreichisch zubereitet mit einem Tupfen internationalem Flair!

Unsere Gäste freuen sich, dass Sie in Lech noch ein Gröstl und einen Apfelstrudel kosten können.

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Michael Zimmermann

J.P./ Die Vision muss sein, unsere Vielfalt zu bewahren. Qualität hat nicht unbedingt mit Sternen und Hauben zu tun, sondern mit ehrlichen Produkten. Wenn ich diese ehrlich zubereite, habe ich immer ein gutes Gericht, egal wie einfach.

Der Gast muss die Auswahl haben zwischen einem Beuschel in einem traditionellen Wirtshaus und einem Filetsteak, einer Gänseleber ... Die Weinkultur spielt in Lech eine besondere Rolle und spiegelt sich im gesamten Dorfleben wider.

Man trinkt ja selbst auch ab und zu am Abend ein gutes Glas Wein, weil das einen gewissen Lebensstil, eine Philosophie darstellt.

Durch die Skiverbindung von Lech Zürs zur Alpe Rauz wird Zürs zur neuen Drehscheibe im Skigebiet.“ Pfefferkorn

L.L./ Viele Gäste fühlen sich in Lech Zürs wie daheim. Ein „zweites Zuhause“ für seine Gäste möchte auch das Hotel Kristberg bieten, Herr Zimmermann. Was tun Sie konkret dafür, um dieses Gefühl zu vermitteln?

M.Z./ Infrastruktur und Facilities sind natürlich auch wichtig, denn ein Hotel ohne Wellnessbereich wäre heute nicht mehr vorstellbar. Was Lech aber auszeichnet und auch ich inhaliert habe, ist Gastgeber mit Leib und Seele zu sein. Der Kontakt zu jedem einzelnen Gast – wie wir vorher schon erwähnt haben.

Dasselbe gilt übrigens auch für die Belegschaft. Wir möchten auch unseren Mitarbeitern ein tolles Gesamtpaket bieten, denn schließlich kennt der Gast ja auch die langjährigen Mitarbeiter-Innen im Haus. Ein Hotel ist nur so gut wie seine Mitarbeiter.

L.L./ Ihr Onkel, Olympiasieger und Weltmeister Egon Zimmermann, hat das Hotel 1969 erbaut. Hat sich die Gastgeber-Philosophie des Hauses in den letzten 50 Jahren verändert?

M.Z./ Ich hoffe, nicht zu sehr! Natürlich habe ich eine gewisse Philosphie tagtäglich schon von meinen Eltern im Gasthof Alpenblick in Zug vorgelebt bekommen. Mein Onkel ist selbst schon in der Pension der Großeltern aufgewachsen, nach seiner Sportlerkarriere hat er in Paris und in Lech den Beruf Koch gelernt und wollte dann in seiner Heimat Lech bleiben.

Er hat den Betrieb mit harter Arbeit aufgebaut und mir diesbezüglich sehr viel beigebracht. Wir sind natürlich nicht identische Personen, aber grundsätzlich geht alles so weiter, wie er es vorgemacht hat: Die Qualität steht ganz oben, kombiniert mit gewissen Innovationen in der Infrastruktur und der speziellen Gastgeberrolle.

L.L./ Was steht für die Zukunft des Hotels auf dem Plan?

M.Z./ Wir werden weiterhin versuchen, an unserer Infrastruktur zu arbeiten und sie zu verbessern. Das ist eine „never-ending-Story“.

„Lech ist auch in den Nebensaisonzeiten ein lebenswertes Dorf mit aktivem Dorfleben. Das sorgt dafür, dass wir nie zum Fassadenort werden.“ Pfefferkorn

L.L./ Herr Pfefferkorn, im Romantik Hotel „Die Krone von Lech“ wirkt bereits die 5. Generation Ihrer Familie. Bedeutet das manchmal auch einen gewissen Druck, ebenso innovativ sein zu müssen wie die Vorfahren?

J.P./ Innovation bewegt sich heute ja in einer anderen Dimension als früher. Früher war es innovativ, das erste Telefon oder den ersten Whirlpool im Ort zu haben. Heute kann dies auch Entschleunigung sein und dass man nicht jedem kurzfristigen Trend nachlaufen muss.

Für mich bedeutet die Familiengeschichte also nicht unbedingt Druck, sondern mehr Verantwortung gegenüber dem Aufgebauten. Man darf nicht aus eigener Eitelkeit alles ändern wollen. Manche unserer Gäste kennen drei Generationen an Gastgebern und sehen eine gewisse Kontinuität, die erfolgreich macht und der Schlüssel für die Zukunft ist.

L.L./ In der Krone verbindet sich mit allen Sinnen wahrnehmbarer Luxus mit Tradition und Gastlichkeit. Was ist für Sie eigentlich das schönste Kompliment eines Gastes?

J.P./ „Es war sehr schön!“, ist schnell ausgesprochen. Das größte Kompliment aber ist, wenn der Gast im nächsten Jahr wiederkommt und seine Familie mitbringt. Glücklicherweise machen manche Familien über Generationen hinweg gemeinsam bei uns Urlaub. Echte Verbundenheit zeigt sich auch daran, dass Gäste zwischen den Urlauben mal kurz nachfragen, wie es uns in Lech Zürs so geht.

L.L./ Was werden Sie in Zukunft unternehmen, um das hohe Niveau des Hauses halten bzw. steigern zu können?

J.P./ Es ist eine große Herausforderung, das Niveau zu halten. Indem man aber im selben Haus wie der Gast daheim ist, fällt das leichter. Wir werden in Zukunft sicherlich weiter investieren und uns z. B. auch in Richtung Ganzjahresbetrieb bewegen.

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Michael Zimmermann und Johannes Pfefferkorn

L.L./ Und zuletzt noch eine persönliche Frage: Wo machen Sie eigentlich selbst Urlaub?

J.P./ Für mich bedeutet Urlaub, sich die Welt anzuschauen und andere Kulturen zu erleben. Man will ja auch sehen, wie es andere im Tourismus machen.

M.Z./ Der Familienurlaub geht an eine Stranddestination, ab und zu schätze ich aber auch einen Städtetrip. Gerade wenn man in einem kleinen Skidorf lebt, muss man die Augen offenhalten, was sonst auf der Welt im Tourismus passiert. 

Johannes Pfefferkorn (Jahrgang 1983, ledig)

ist Stellvertretender Vorsitzender des Tourismusbeirates der Gemeinde Lech, Gemeinderat, Geschäftsführer und Eigentümer des Romantik Hotel „Die Krone von Lech“

Michael Zimmermann (Jahrgang 1980, verheiratet, 2 Kinder)

ist Vorsitzender des Tourismusbeirates der Gemeinde Lech sowie Gemeindevertreter, Hotelier im Hotel Kristberg Lech


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