Es geht über imposante Bergkämme, durch schattenspendende Talsenken und vorbei an Bergseen, Flüssen und Wasserfällen. Auf den drei Etappen des Wanderwegs „Der Grünen Ring“ zeigt sich die Natur rund um Lech Zürs in seinem schönsten Gewand – kein Wunder, dass sich im Sommer kleine und große Wanderer diesem Abenteuer stellen und auf ihrem Weg in eine fantastische Sagenwelt eintauchen.
Wer sich von Lech Richtung Zürser See, Madlochjoch, Kriegerhorn und Libellensee aufmacht, der findet am Rande des Weges nicht nur zahlreiche Fabelwesen aus der Sagenwelt des Arlbergs, sondern auch geographische Besonderheiten. Insgesamt 35 Stationen erzählen humorvoll Überraschendes aus der Region – beispielsweise vom Riese Taurin am Stierlochkopf, der damit beschäftigt ist, die schweren Felsbrocken des Berges wieder hinaufzutragen; oder vom Zuger Nachtvolk, das sich berauscht am Zuger Wasserfall vergnügt. Nicht zu vergessen die Hüttenbibliothek, in der man es sich mit einem Buch in einem Sitzsack gemütlich machen kann und natürlich die Lecher Chluppa, eine Steinmauer in Oberlech, die stolz die Namen der Lecher Bevölkerung trägt. Gestaltet wurden die sagenhaften Plätze vom Bildhauer Daniel Nikolaus Kocher, schriftlich wurde das Projekt von Daniela Egger realisiert.
Rätselspaß für die ganze Familie
Junge Ratefüchse stürzen sich mit einem eigens konzipierten Arbeitsbuch ins Vergnügen. Der Themenweg „Grüner Rätsel-Ring“ führt direkt von Lech bis zur Rud-Alpe hinauf. Auf dem Weg: Zahlreiche Stationen und spannende Geheimnisse, die es zu knacken gilt – sei es durch geistige oder körperliche Anstrengungen. Wer das Lösungswort finden will, der muss so einige trickreiche Hürden überwinden. Am Ziel, der Rud-Alpe, angekommen, dürfen sich Kinder auf einen abwechslungsreichen Wasserspielplatz freuen, auf ältere Rätselkönige wartet eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Berglandschaft.
Türen – Kunst und Naturerlebnis
Seit letztem Jahr ist der Grüne Ring in den Sommermonaten um ein weiteres Highlight reicher: Türen. Dahinter verbirgt sich eine Kunstinstallation, bei der neun Türen von neun Künstlern aus fünf Nationen direkt an der Wanderroute platziert wurden.
„Die Türe interessiert mich schon rein als Objekt, als Bauteil in ihrer Funktion. Mit ihrem abgrenzenden Charakter ist sie ein sehr gutes Instrument für polarisierende Themen und man kann mit ihr nahezu jede emotionale Situation in Verbindung bringen“, bringt Kurator Daniel Nikolaus Kocher den Reiz des Konzepts auf den Punkt. Die Künstlerriege, darunter Andreas Koop aus dem Allgäu, der armenische Maler Hrachya Vardanyan und die Lecher Künstlerin Martina Strolz, erhielten jeweils eine weiße Türe, die komplett frei gestaltet werden konnte und virtuelle Grenzen visualisiert. Stolz erklärt Kocher: „Jeder Künstler hat dabei individuelle Interaktionen mit dem Objekt in der Natur gestaltet. Es geht um virtuelle Grenzen und Linien, es geht um Geschichten, es geht um transzendente Wahrnehmung, es geht um bewusstes Betreten und Verlassen von (Außen-)Räumen.“
Egal ob Bergsportler, Kunstliebhaber, Ratefuchs oder Genusswanderer – der Grüne Ring ist für alle ein echtes Erlebnis, das man im Lecher Bergsommer 2018 auf keinen Fall verpassen sollte!