Die bis ins Jahr 1900 zurückreichenden, historischen Fotografien der Familie Heimhuber sind bildnerische Zeugnisse für das damalige populäre Bergbild und dessen Wandel im Laufe der Zeit. Sie werden im Rahmen eines besonderen Projektes in Stuben am Arlberg erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Eng verknüpft mit dem aufkommenden Tourismus in den Alpen ist die Bergfotografie. Die Fotografen der Anfangszeit des alpinen Tourismus fanden in den Alpeninteressierten und Bergsteigern eine neue Käuferschicht; großteils richteten sie ihre Aufnahmen sogar nach deren Wünschen aus. Pionier auf diesem Gebiet war der leidenschaftliche Fotograf, begeisterte Bergsportler und Fan des Alpinen Wintersports, Eugen Heimhuber. Dieser lichtete aber nicht für Käufer ab, sondern dokumentierte in weit über 18.000 Aufnahmen seine traditionsreiche, tiefe Verwurzelung mit der Bergwelt und dieser eigenwilligen Gegend.
Entstanden sind eindrucksvolle Berg- und Landschaftsfotografien der Regionen rund um den Arlberg-, den Flexen- und den Hochtannbergpass, die er überwiegend bei seinen Berg- und Skitouren schoss. Sie datieren in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und die Zwischenkriegszeit. Ein historischer Schatz, der sich angesichts der thematischen Ausrichtung und Dimension besonders für das geförderte Interreg-Projekt eignet – die Schaffung eines virtuellen Geschichtsforums mit Aspekten des Wintersports in den jeweiligen Regionen. Der Verein Foundation Friends of Hannes Schneider hat in diesem Zusammenhang die Bearbeitung der Fotografien der Familie Heimhuber in Angriff genommen.
Freiluftausstellung in Stuben am Arlberg
Pünktlich zum Beginn der Wintersaison eröffnet die Freiluftausstellung mit Motiven der Sammlung Heimhuber. Großformatige Bilder mit erläuternden Informationen sowie dazu passenden Literaturzitaten laden, über den ganzen Ort verteilt, zum Eintauchen in die 140-jährige Geschichte ein. Im Arlberg- und Hochtannberggebiet bilden Motive aus dem Archiv Heimhuber einen passenden Rahmen, um die Entwicklung der Region im vergangenen Jahrhundert nachvollziehbar zu machen. Auf Initiative der Foundation Friends of Hannes Schneider erschien im März 2019 zudem ein Bildband unter dem Titel „Sichtbar“ im Lorenzi Verlag, der Fotografien von Eugen Heimhuber zeigt, die etwa zwischen 1900 und 1930 entstanden sind. Die Motive reichen dabei von Stuben am Arlberg über St.Anton, Zürs und Lech bis nach Warth, wobei auch interessante Bilder der Straßen über den Flexen- und den Arlbergpass enthalten sind. Der Bildband ist im Tourismusbüro Stuben erhältlich.