Denkanstöße

Denkanstöße

Interview mit Martin Köck von Denkschritt

Next Business Hike: 19 April 2018 with Felix Gottwald in the Wechsel area

Martin Köck ist nicht nur Coach, Berater und Begleiter – sondern vor allem eines: Gesprächspartner. Er und seine zwei Kolleginnen von Denkschritt haben es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Organisationen und Teams innovative Lösungsansätze zu erarbeiten, unkonventionelle Methoden zu testen und komplexe Aufgaben zu meistern. Und wo geht das besser, als zu Fuß und unter freiem Himmel, inmitten der wunderbaren Landschaft Kirchbergs? Ein Perspektivenwechsel der besonderen Art. Ein Interview über die Wichtigkeit von direkter Kommunikation, Digital Detox auch im Beruf und die Ruhe-Oase Wechsel.

„Immer mehr Unternehmen führen möglichst dezentrale Strukturen ein, die Verantwortung ersetzt die Pflicht.“
"More and more companies introduce decentralised structures, responsibility instead of duty."
"People need exercise and the freedom only nature can give us."

L.L. / Unglücklich im Job? Karriere oder Familie? Keine Vision von der Zukunft? Tagtäglich beschäftigen uns viele Fragen – und doch bleiben wir häufig in unserem Alltagstrott gefangen. Haben Sie das Gefühl, wir sollten unsere Entscheidungen oft mutiger treffen?

M.K. / Wir verbringen rund 80.000 Stunden im Job. Das ist gar nicht so viel, wenn wir unsere Arbeit für sinnvoll erachten. Für diejenigen, die diese Zeit nur aussitzen, wird’s ein langer Weg. Organisationen erkennen zunehmend, dass viele Mitarbeiter die Zeit nicht nur absitzen wollen. Immer mehr Unternehmen führen möglichst dezentrale Strukturen ein, die Verantwortung ersetzt die Pflicht. Dort sind Menschen auch im Beruf eingeladen, mutig zu entscheiden. Und alles, wofür Excel eindeutige Lösungen abliefert, brauchen wir nicht zu entscheiden, sondern nur umzusetzen. Da hapert’s oft an dieser Umsetzung, nicht an der Entscheidung.

L.L. / Denkschritt kombiniert Berge und Bewegung mit Workshops. Was genau steckt hinter Ihrem Konzept?

M.K. / Der Mensch braucht Bewegung und die Freiheit der Natur. Wenn ein Team gemeinsam wandert und sich dabei mit konkreten beruflichen Themen beschäftigt, steigt die Qualität der Kommunikation. Genau diese Qualität kombinieren wir mit Methoden aus der Organisationsentwicklung und heben damit Potentiale. Das Schlechteste, was einem Team bei uns passieren kann, ist, dass es einen Tag in der Natur – und in Bewegung verbracht hat. Nach oben ist die Skala offen.

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„Der Mensch braucht Bewegung und die Freiheit der Natur.“
"When a team hikes together and deals with a concrete work topic at the same time they quality of the communication increases."

L.L. / Ihre Wanderungen finden rund um Kirchberg am Wechsel statt. Warum kann man hier ganz besonders gut denken? Welche Route gehen Sie am liebsten?

M.K. / Der Wechsel strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Keine Autobahn, keine Fabrik, keine Hintergrundgeräusche. Und doch einfaches Gelände, für alle machbar. Ein Ruhe-Paradies, nur eine Stunde von Wien entfernt. Das Paket ist außergewöhnlich. Besonders gerne geh’ ich auf den Arabichl. Da bist du meistens alleine, und du findest einen unglaublich vielseitigen Weitblick: Vom Wechsel über Rax und Schneeberg bis in die Bucklige Welt und zum Neusiedlersee.

"The Wechsel exudes a wonderful calm."

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L.L. / Im Oktober 2017 ging es zum ersten Mal mit unterschiedlichen Organisationen und Olympiasportler Felix Gottwald im Rahmen des Business Hike in die Natur. Welche Vorteile hat das Format für die Teilnehmer? Was dürfen sie sich davon versprechen?

M.K. / Der Business Hike schafft Angebote auf drei Ebenen: Erstens Bewegung in der frischen Luft mit herrlichen Ausblicken. Zweitens eine Reihe von Impulsangeboten. Drittens eine einmalige Möglichkeit, sich in diesem einzigartigen Ambiente mit anderen Menschen zu vernetzen, Kunden oder Mitarbeiter besser kennenzulernen und neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Davon nimmt dann jeder mit, was er möchte. Die vielen positiven Rückmeldungen bestätigen unseren Weg, die nächsten Business Hikes sind in Planung!

"Our brain is not made for smartphones and social media – but they are made to demand as much of our brain’s attention as possible."
„Wenn ein Team gemeinsam wandert und sich dabei mit konkreten beruflichen Themen beschäftigt, steigt die Qualität der Kommunikation.“

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L.L. / Wer nimmt Ihr Angebot in Anspruch? Gibt es Wiederholungstäter?

M.K. / Unser Angebot richtet sich an alle Organisationen, die sich Zeit für Veränderung und Weiterentwicklung nehmen. Interessanterweise sind es bisher in erster Linie Klein- und Mittelbetriebe. Ich vermute, sie sind die ersten, weil sie schnell und unkompliziert entscheiden können. Beim Business Hike haben wir Unternehmen, die das Format auch als Kundenevent einsetzen. Das wird sehr gut angenommen. Und ja: Organisationen, zu denen unser Konzept passt, kommen immer wieder auf uns zu. Mit Kunden zum Business Hike, mit dem Team zum Tagesworkshop, mit der Firmenleitung zur Jahresklausur. Bei längeren Beratungsprozessen kombinieren wir gerne Wanderungen mit Seminarraum-Sequenzen.

Martin Köck's Wordrap

Martin Köck

„Der Wechsel strahlt eine unglaubliche Ruhe aus.“

L.L. / Heutzutage werden die To-Do-Listen sowohl beruflich als auch privat immer länger statt kürzer. Umso schwerer fällt es, einen Tag frei zu nehmen oder sich bewusst ein paar Stunden sich selbst zu widmen. Warum ist das aber auch gerade bei einem vollen Terminkalender wichtig?

M.K. / Wir haben viele Rituale, die über Jahrhunderte in den Alltag eingebaut waren, in zwei Generationen verlernt. Wenn wir unser Gehirn als Steuerungsinstrument unseres Handelns verwenden möchten, müssen wir es regelmäßig pflegen. Reinhard Haller, bekannter Psychiater und Psychotherapeut, wurde vor Kurzem in einem Interview nach seinem Tipp für eine langfristig gesunde Psyche gefragt. Seine Antwort war sinngemäß: Geht in den Wald. Regelmäßig. Genau das setzen wir mit Denkschritt um.

„Unser Gehirn ist nicht für Smartphones und Social Media gebaut – die sind aber so gebaut, dass sie möglichst viel Aufmerksamkeit von unserem Hirn einfordern.“

L.L. / Digital Detox, der bewusste Verzicht auf elektronische Geräte wie Handy und Laptop für eine gewisse Zeit, ist heutzutage in aller Munde. Wie stehen Sie dazu?

M.K. / Unser Gehirn ist nicht für Smartphones und Social Media gebaut – die sind aber so gebaut, dass sie möglichst viel Aufmerksamkeit von unserem Hirn einfordern. Und die sind echt gut darin. Ich glaube, wir tricksen unser Hirn am leichtesten aus, indem wir Zeiten schaffen, in denen wir einfach keinen Zugang zu diesen Devices haben. Dann bleibst dir nur du, deine Umgebung und das Jetzt. Ich find’ das übrigens auch im Büro sehr hilfreich. Einen Raum, in dem wir nur analog arbeiten können. Dort bringst du was weiter.

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Martin Köck im Wordrap

Schritt für Schritt oder weit in die Zukunft geplant? Schritt für Schritt. Im Vertrauen auf eine gute Zukunft.

Work-Life-Balance ist für mich ... wie der Weg auf den Grimming über den Süd-Ost-Grat. Der Normalweg führt auch zum Gipfel, aber unterwegs ist der Ausblick am Grat schöner.

Mein Motto: Beschränk’ dich nie auf ein Motto.

Um auf andere Gedanken zu kommen ... vielleicht sind die jetzigen Gedanken ja super!

Die Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten ... ist ein Fluch unserer Zeit.

Die Chance, selbst entscheiden zu können ... dafür der Segen.

Martin Köck

Martin Köck ist seit 2002 freiberuflich tätig und leitet erfolgreich die Unternehmensberatung Denkschritt, bei der Berge, Bewegung und Workshops im Mittelpunkt stehen.

Nächster Business Hike: 19. April 2018 mit Felix Gottwald im Wechselgebiet

Next Business Hike: 19 April 2018 with Felix Gottwald in the Wechsel area

Website icon www.denkschritt.at

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