Der Formarinsee ist so klar, dass sich bei Sonnenschein sogar die umliegenden Berge darin spiegeln. Ein Smaragdgrün wird hier und da abgelöst durch türkise und blaue Farbtupfer, raue Gesteinsformationen treffen auf saftig-grüne Wiesen. 2015 wurde der Hochgebirgssee zum schönsten Platz Österreichs gewählt, drei Jahre später hat er nichts von seiner Anziehungskraft und seinem Glanz verloren. Ein Besuch lohnt sich!
2015 wurde der Hochgebirgssee zum schönsten Platz Österreichs gewählt.
Auf 1.793 Metern Seehöhe, am Ende des Zugertals und inmitten des Lechquellengebirges, liegt der Formarinsee. Jedes Jahr bildet er sich aufs Neue aus Schmelzwasser und kann bis zu 500 Meter lang, 400 Meter breit und 17 Meter tief werden. Der Name „Formarin“ leitet sich aus dem vordeutschen Großflurnamen einer jahrhundertealten, als Alpgebiet genutzten Kulturlandschaft ab. Erstaunlich ist, dass sich der Hochgebirgssee unterirdisch über ein Karsthöhlensystem entwässert. Dabei fließt nur ein Teil zum Lech, während die größte Wassermenge in den Rhein gelangt.
Da der See von drei Seiten von hohen Bergen umgeben ist, kann das spektakuläre Naturphänomen nur durch eine Mautstraße von Lech erreicht werden – von dort fährt auch der Wanderbus „Formarinsee“. Besonders markant: die Rote Wand mit dem zweithöchsten Gipfel im Lechquellengebirge. Besonders im Bergsommer lädt die Schönheit der Natur dazu ein, die Region auf zwei Beinen oder Rädern zu erkunden. La Loupe gibt Tipps für Freizeitaktivitäten rund um den Formarinsee – von gemütlich bis actionreich, von kulinarisch bis kräftezehrend.
Um eine Wanderung kommen Naturliebhaber nicht herum. Einzigartige Bergpanoramen und der idyllische See sind ein Paradies für Anfänger und Profis. Außerdem lebt hier oben eine der größten Steinbockkolonien Europas: Über 400 Tiere nennen die Region rund um den Formarinsee ihr Zuhause.
Familienfreundlich um den Formarinsee (leicht)
Der gemütliche Rundweg auf Schotterstraße um den tiefblauen See und vorbei an der beeindruckenden Roten Wand ist auch mit Kleinkindern und geländegängigem Kinderwagen möglich. Start ist die Bushaltestelle Alpe Formarin, Ziel die Freiburger Hütte. Hier dürfen sich große und kleine Einkehrer auf regionale Spezialitäten in bester Bioqualität freuen. Insgesamt dauert die Tour 1,5 Stunden.
Über das Steinerne Meer zum Formarinsee (mittel)
4,5 Stunden führt diese Wanderungen von der Bushaltestelle Alpe Formarin zunächst zum Steinernen Meer. Hier wandeln Bergbegeisterte auf den Spuren der maritimen Vergangenheit der Region und finden versteinerte Korallen, Muschelschalen und Ammoniten. Unterhalb des Formaletsch geht es zur Freiburger Hütte und von dort an der Schotterstraße zurück zum Ausgangspunkt.
Kletterverrückte Bergsportler kommen rund um den Formarinsee voll auf ihre Kosten.
Rote Wand (mittel bis schwer)
Seit den 1970er-Jahren wird an der Südseite der zwei Kilometer breiten und 400 Meter hohen Roten Wand geklettert, 2010 wurde das Klettergebiet saniert und neu eingerichtet. Empfehlenswert sind die drei anspruchsvollen Routen „Zeit des reifen Mondes, „Kanaan“ und „Cosimo/Akrobat“. Die Schwierigkeit liegt bei IV bis VIII+.
Familienklettergarten Marmotta-Wand (leicht)
Spaß für die ganze Familie garantiert hingegen der Familienklettergarten Marmotta-Wand unterhalb der Freiburger Hütte mit Schwierigkeitsstufe Grad II bis IV+.
Der Formarinsee ist optimales Ziel für zahlreiche Mountainbiketouren – Nervenkitzel pur!
Von Lech zum Formarinsee (leicht/mittel)
Diese Route verläuft größtenteils auf Asphalt und ist deshalb bestens für Anfänger geeignet. Das autofreie Zugertal bietet atemberaubende Ausblicke, bis man nach 30 Kilometer und drei schweißtreibenden, aber genussvollen Stunden die Freiburger Hütte erreicht.
Transalp-Route von Warth nach Partenen (schwierig)
Die Transalp-Route führt durch den Ostteil von Vorarlberg. Dieser Teilabschnitt ist eine wunderschöne, aber sehr anspruchsvolle Bikestrecke im Hochgebirge. Die 72 Kilometer lange Route erstreckt sich von Warth über Lech, die Freiburger Hütte, Dalaas, das Silbertal und Kops nach Partenen. Nach rund 20 Kilometer erreichen Biker den Formarinsee und dürfen sich mit einem grandiosen Ausblick belohnen. Dauer: acht Stunden. Die Freiburger Hütte nutzen viele Radsportler auch als Etappenziel, denn hier kann man nicht nur einkehren, sondern auch übernachten.
Stille Wasser sind tief! Die Ruhe am Formarinsee genießt man am besten beim Fischen: Hier tummeln sich besonders viele Regenbogen- und Bachforellen. Angelkarten sind bei Lech-Zürs Tourismus und in der Freiburger Hütte erhältlich.